Allgemein
Im Alter kommt es bei vielen Menschen zu Erkrankungen des Auges die die Sehschicht durch Wassereinlagerungen zerstören. Dazu gehören u.a. die feuchte altersbedingte Makuladegeneration, Diabetes mellitus (erhöhter Blutzucker) und Gefäßverschlüsse. Ursache des Wassers in der Sehschicht sind bei allen Erkrankungen undichte Blutgefäße. Durch die Gabe von Medikamenten direkt in das Augeninnere (intravitreal) teils kombiniert mit Lasertherapie ist eine Behandlung dieser Wassereinlagerungen mit sehr guter Erholung des Sehvermögens möglich.
Wirkung ?
durch die Gabe eines Wirkstoffes in das Auge werden die undichten Blutgefäße wieder dicht und Wassereinlagerungen die die Sehschicht zerstören verschwinden.
welche Wirkstoffe gibt es ?
verschiedene Gefäßwachstumshemmer (VEGF-Hemmer) und Cortisonpräparate. Sie variieren in der Wirkstärke und der Zulassung hinsichtlich der Erkrankungsarten.
Welches Medikament benutzt wird, wird individuell entschieden und ist abhängig von der Art der Erkrankung, der Ausprägung (z.B. Größe der Gefäßwucherung), weiteren Zusatzerkrankungen (z.B. grüner Star, Vorhandensein der natürlichen Linse). Ziel ist es eine schnelle Befundverbesserung und möglichst lange Behandlungsintervalle zwischen den einzelnen Medikamentengaben oder Behandlungsfreiheit zu erreichen.
wie wird die Behandlung durchgeführt ?
nach Desinfektion und Betäubung des Auges durch Tropfen und Gel erfolgt mit einer haarfeinen Kanüle die Medikamentengabe in das Auge.
Desinfektion des Auges:
Abmessen des Abstandes:
Medikamentengabe:
Verlaufskontrolle der Behandlung ?
Veränderungen der zentralen Sehschicht werden mittels Laser (optische Kohärenztomographie) untersucht. Dabei erfolgt eine Vermessung der einzelnen Lagen der Sehschicht mit Laser, die zu einem Schnittbild zusammengesetzt werden. Damit können nicht nur die Art der Veränderungen (z.B. Wassereinlagerungen, Membranen auf der Sehschicht, Zerstörungen kleinster Teile der Sehschicht) festgestellt sondern auch die Stärke und Verbesserungen der Veränderungen im Verlauf der Behandlungen kontrolliert werden, was mit herkömmlichen Untersuchungsmethoden nicht möglich ist.
Die Kosten dieser Untersuchung werden bei der Behandlung von Wassereinlagerungen bei der altersbedingten Makuladegeneration und Diabetes mellitus (Blutzuckerkrankheit) von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Bei allen anderen Erkrankungen ist diese Untersuchung eine Privatleistung.
wie lange muß ich behandelt werden ?
Bei den meisten Patienten ist eine lebenslange Therapie notwendig. Nur bei einem kleinen Teil der Patienten wird durch die Behandlung eine dauerhafte Beseitigung des Wassers aus der Sehschicht erreicht.
Erstes Ziel der Behandlung ist es, das Wasser schnellstmöglich aus der Sehschicht zu beseitigen (3 Behandlungen im Abstand von einem Monat).Danach wird die Behandlung in immer längeren Intervallen (Verlängerung in 2 oder 4 Wochenschritten ) weitergeführt um ein Wiederauftreten des Wassers in der Sehschicht zu vermeiden. Diese Intervalle werden soweit möglich verlängert. Bei Wiederauftreten von Wasser in der Sehschicht (90 Prozent aller Patienten) müssen die Behandlungsabstände verkürzt werden.
Auch wenn bei vielen Patienten eine lebenslange Therapie notwendig ist, so wird doch eine Erblindung wie es früher der Fall war verhindert und in den meisten Fallen eine gute oder teils sehr gute Sehschärfe erreicht.
Beschwerden durch die Behandlung?
Die Medikamentengabe dauert nur wenige Sekunden. Beschwerden die stören entstehen durch die Desinfektion. Um das Eindringen von Bakterien in das Augeninnere zu verhindern wird eine Jodlösung verwendet. Diese Lösung bewirkt eine Reizung der Augenoberfläche, die ein Sandgefühl oder Fremdkörpergefühl des Auges für im Schnitt einen Tag zur Folge hat.